Mittwoch, 17. Dezember 2014

Grausiger Wochenstart

Sonne im Wald

Das letzte Wochenende war eigentlich echt cool, am Sonntagmorgen waren die Hunde und ich nett in Alfeld am Wald laufen, eine Strecke, die ich nur zur Hälfte kannte. Einen Rundweg kann man da laut Karte (auf die ich erst abends daheim guckte) draus machen, aber weil wir noch Termine hatten, sind wir doch lieber hin- und zurück gegangen.
Das Wetter war herrlich, die Hunde lustig drauf, Gelb fand am Wegrand Kaninchenfell, Schlachtreste, die dort jemand abgelegt hatte. Ich wollte mal nicht, dass sie das auffressen oder mitnehmen und so verbot ich ihnen aufwendig, die Felle anzugucken. Während ich's Gelb erklärte, ging Bio dran und während die beiden das Verbot bekamen, schlich die Dogge hin. Eigentlich war das ja witzig... kapiert haben sie's und wir sind weiter. Auf dem Rückweg hatte ich die Felle schon wieder vergessen und musste lachen, als plötzlich alle Hunde ganz weit rechts am Wegrand gingen, etwas bedächtiger als eigentlich und es vermieden nach links zu gucken. Ta-dah, da lagen ja die Felle *gg* die ham was geschnallt, cool. ;)
Mittags war Gelb mit mir und einem Teil unserer Hundesportplatzfreunde, sowie Schäfii Einstein mit auf dem Hildesheimer Weihnachtsmarkt. Gelb war sehr glücklich, dass so vielen Leuten Schmalzkuchen abstürzen, die sie dann aufsammeln konnte.
Am späten Nachmittag weihnachtsfeierten wir ein bisschen zusammen bei fantastischem Essen und Wichteln in der Kupferschmiede am Wildgatter und am Abend ging's totmüde heim.

Bio und ihr Cebi

Stockispaß

Die drei Coolen

Es war herrlich, hab die Tour sehr genossen.

Wo lang?

Dezember 2014!



Montag morgen, da wurde es dann hässlich. Ganz früh gegen 4:00 wurde ich von Cebi halbwach, der seltsam trocken hust-würgte und sich vor die Schlafzimmertür auf den Boden legte. Im Halbschlaf sagte ich nur, er solle sich wieder hinlegen gehen und war wenige Minuten später hellwach, weil mir unbewusst das Zurücktapern fehlte. Der Doggen liegt nicht auf Laminat herum... da passt was nicht.
Er sabberte irre doll, was er sonst fast nicht tut und ich dachte, er hat Bauchweh und möchte raus.
Draußen pinkelte er, kackte, alles im Rahmen. Das Sabbern hörte aber nicht auf, er stand mit hochgezogenem Rücken da. Erster Gedanke: Magendrehung. Zweiter Gedanke: Nicht aufgegast. Dritter Gedanke: Fuck, ich weiß nicht, was er hat. Aber er hat was. Mein Verdacht auf Magendrehung blieb... das Aufgasen kann ja noch kommen.
Anruf in der nächstgelegenen Tierklinik mit Notdienst, hingefahren und festgestellt, deren Chirurgin ist ihrerseits wegen Kollaps im Krankenhaus. So konnte Cebi dort nur geröntgt werden, MD war erstmal nahezu ausgeschlossen. Wieder ins Auto, nach Hannover in die Tierklinik Wülfel.
Der Doc war sehr alarmiert, röntgte erneut, ein Ultraschall wurde gemacht. Cebi machte alles mit, setzte sich, ließ sich hinlegen, abtasten, abhören, hinstellen, in den nächsten Raum gehen, wieder zurück... und das trotz starker Schmerzen. Ein Blutbild wurde gemacht, das war unauffällig, im Ultraschall war aber fast nur Milz zu sehen, die war extremst vergrößert.
Erste Diagnose: Milztumor. Das hätte geheißen, erklärte mir der Doc, dass Cebi nach Entnahme der Milz bei einem gutartigen Tumor als geheilt entlassen wäre. Bei einem Bösartigen hätte er, weil die massiv streuen im Körper, noch ca 3 bis 6 Monate Lebenszeit gehabt. Das traf mich ja mal direkt wie eine Abrissbirne. Die Narkose ist auch nicht ohne, weil er so groß ist, der Kreislauf mittlerweile auch absank und er ja auch ganz ganz minimal eine nicht ganz komplett richtig schließende Herzklappe hat. (Das ist aber behandlungsfrei und an sich ok)  Hab mich zusammengerissen, hab geatmet und hab Cebi in den Op entlassen.
Nachmittags telefonierte ich mit der Ärztin, die ihn operierte und die machte mich glücklich mit der Aussage, dass Cebi total fröhlich aufgewacht ist der Kreislauf sofort stabil war, nachdem die "bloß gedrehte Milz" raus war.
Keine Magendrehung, eine Milzdrehung war das. Gemeinsam hat beides, dass keiner weiß, wo das herkommt, wie das verursacht wird oder wie man dem vorbeugen kann. Die Milz war durch Stauung so groß, dass man beim Röntgen und schallen das Gedrehtsein nicht erkennen konnte. Aber Cebi war jetzt gut drauf, sein Magen wurde vorsorglich angenäht, was ich sehr gut finde. Das ist zwar auch keine Garantie gegen eine Magendrehung, aber es kann eine verhindern.
Am Dienstag nach Feierabend konnte ich Cebi abholen, er musste nur eine Nacht zur Kontrolle bleiben, wurde erfolgreich wieder angefüttert und darf auch fast wieder normal Fressen.
10 Tage Leinenzwang, ein paar Tage mehrere kleine Futterportionen und dann kann ichs wieder nach und nach auf Alltag umstellen.
Sowas braucht keiner. Ich musste an Hagen denken, der seinerzeit eine Magenandrehung und eine komplette Drehung hatte, ich musste an Cebi's Cousin Archie denken, der eine Magendrehung hatte, als wir dort zu Besuch waren. Himmel, sowas braucht niemand.

Einige meiner (Facebook-)Freunde haben mich anschließend noch total zu Tränen gerührt. Sie haben veranlasst, dass die Hunde und ich trotz dieser fetten OP und den damit verbundenen Kosten nicht verhungern oder für immer verarmen werden.
Das ist eine fantastische, starke Gemeinschaft, der ich angehören darf und ich werde Euch hier jetzt nicht alle einzeln nennen, sondern nur nochmal von ganzem Herzen VIELEN, VIELEN Dank!!! sagen. Ihr seid verrückt und der Wahnsinn gleichzeitig!!


4 Kommentare:

  1. Yeah! Cebi lebt, das macht uns alle verrückt und glücklich!

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  2. Ich bin einfach nur froh, dass Du Deine Hunde so gut kennst und so auf sie eingepegelt bist, dass Du solche Hinweise sofort zu deuten weisst. (y)
    Irgendwann musst Du mir mal im Detail verraten, oder besser noch zeigen, wie Du denen beibringst, zu lernen, wie man an leckeren Kaniggel-Schlachtabfällen vorbeiläuft. *sowas von neugierig bin*

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    1. Das geht wahrscheinlich genau so, wie mit einem Dummy voller Käse. Den Schwierigkeitsgrad bestimmt dabei die Verfressenheit des Hundes. *kicher*

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  3. alles wird gut! *gutegedankenbeieuchlass*

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