Mittwoch, 22. April 2015

We are legend

...oder: we are urban explorers.
Maren, ihr Stein, Cebi, Gelb und ich haben uns heute in einem seit ca 3 Jahren leer stehenden Krankenhauskomplex umgeschaut. Ja, darf man nicht, stand'n loser Bauzaun herum, ja, haben wir ignoriert ;)
Erstmal ging's im Außenbereich abchecken. Eichhörnchen gab's, Ratten, Krähen, den Blick ins Innere des Gebäudes. Da war ein leeres Schwimmbecken... und dann war da das Loch in der Tür. Rein ging's ins, wie heißt das denn heutzutage? Schwesternwohnheim quasi.
Räume mit Schreibtischen, Büchern, privaten Unterlagen, Fotos, Postkarten, ein Lager mit Lehrfilmen auf VHS, Dias, überall Bücher. Also wirklich krasse Bücher, welche über Anatomie, Krankheitsbilder, so Ausbildungsgrundlagen und all sowas. Dass das niemand mitgenommen hat!!
Nebenan eine Art Klassenzimmer, Tafeln, etliche Stühle und Tische, Schauplakate... verrückt. Sowas lässt man doch nicht zurück. :(
Selbst zwei komplette Betten standen herum...
Cebi durfte lose, hat den Stein ignoriert (außer als er hinter mir rum'ne lange Nase machte und heimlich unbemerkt an Stein's Hintern schnüffelte ;)  ) und plötzlich stand er starr da, da quatscht doch wer. Uh, dachte ich, Maren war irgendwo hinter mir in'nem Raum, jetzt gibt's Mecker und'n Rausschmiss... ich höre "Whoah, voll das Zeugs noch hier...!" und'n Typ guckt um die Ecke, zumindest hat der sich ordentlich erschreckt und der Stein bellte den auch an :-D  Man grüßte sich nett und traf sich kurz drauf am Schwimmbecken nochmal. Fünf Typen, die sich genauso umgucken wollten, wie wir. Ich mag das wenn man wo ist, wo man nicht sein darf und da Leute trifft, die da auch nicht sein dürfen. Ist immer eine ganz nette Stimmung, man akzeptiert sich und zieht sein Ding durch. Die machten nicht den Eindruch, Zerstörer zu sein. Fand ich gut. :)
Dann ging's im Treppenhaus nach oben. Etliche Appartements, einige offen, hier und da gab's noch Klopapier, Geschirr, verdörrte Pflanzen oder Duschvorhänge. Die Küchen noch mit Geräten, Elektroherde, einige Mikrowellen... Bis auf's Dach konnten wir und von dort ein bisschen auf die Stadt schauen.

Wieder unten ging's weiter. In die Onkologie konnten wir auch rein, da stand die Terrassentür einladend auf. In vielen Räumen gab es noch Monitore von irgendwelchen Gerätschaften  und hier und da einen Fernseher.
Vorhänge in heile und ordentlich, sauberer Teppichboden und Bilder an den Wänden. Zugegeben, manche Bilder ziemlich verblichen und einige verstörend, aber gut. ;) Wird sich irgendwer was bei gedacht haben.
Spannend wurde es, als wir ums Hauptgebäude gingen, uns das einst wohl etwas parkartige Gelände anguckten und vorm Haupteingang standen. Offenstehende Automatiktüren und Cebi so: YAY! Trabte los und verschwand im Inneren. Man sah ihn drinnen von rechts nach links laufen... gut, ok... wir hinterher.
Der Empfangstresen heilloses Chaos, Glas, Papier, alte Pflanzen, ein Einfahrt-Verboten-Schild mit Betonsockel, Müll und wer weiß was noch alles.
Beschilderungen und Türen, alles noch da... wir liefen durch die Röntgenräume, die waren sehr ausgeschlachtet. Gerätschaften natürlich weg, die röntgendichten Spezialtüren auch ausgebaut, viele Leitungen aus Wand und Decke entfernt, dementsprechend viel Schutt da.
Kanister standen herum, von Desinfektionsmitteln, Sichttrennwände aus Textil und wie ich in einen schattigen Gang schlurfte und mich drehte, fiel mein Blick auf einen Schuttberg und ich erschrak mich wie verrückt. Da lagen Rippenbögen!! Uah, kann doch nicht sein und 'ne halbe Sekunde später realisierte ich die verdörrte Yuccapalme. Hoah! Doch, so'n bisschen Gruselfaktor war halt doch schon irgendwie da. Wir mussten an I am legend denken, den Film mit Will Smith. Jetzt nicht, dass da gleich'ne Horde Mutanten um die Ecke gehetzt kommt, aber so von der Stimmung her. Die leeren Gänge, die ganze zurückgelassene Einrichtung.
Unten surrte was. Im Traforaum. Dicke Sicherheitstüren. Strom war natürlich nirgends, aber da drin surrte es. Schnell weg und herabhängende Kabel lieber meiden. ;)

In der oberen Etage war's etwas muffig, wir haben ein Fenster aufgemacht, zum Lüften ;) Büros, Ruheräume, ein Schrank mit diesen arschfreien OP-Hemden, die man als Patient anziehen muss. Cebiii... ;) trug er leicht angenervt, aber mit Fassung. Auch mit den danach gefundenen Handschuhen an den Füßen lief er bis runter ins Erdgeschoss ;)
Treppe runter ins dunkle mochten wir alle nicht gehen. So'n Krankenhaus muss ja auch Kühlräume haben, die sind in Filmen immer unten, OP-Säle und so auch. Aber ohne Taschenlampe geh ich da nicht runter. Das war doch gruslig. Ich konnte auch nur ganz kurz durch eine Scheibe in einen Fahrstuhlschacht schauen, die Türen waren natürlich alle verriegelt. Ich sah die Halterung für die Stahlseile, die oben an der Fahrgastkabine befestigt ist und habe zu viele Gruselfilme gesehen und Thriller gelesen. Schauerlich fand ich das und mied alle Fahrstuhltüren und deren Scheiben.

Wir sind vier Stunden da herumgelaufen, haben fotografiert, die Hunde mit eingebaut, Dinge bestaunt. Schade, dass vor uns Vandalen da waren. Ich würd es mich nicht trauen, an so einer Location lärmend Waschbecken zu zerschlagen. Hätte hier und da nicht eh eine Scheibe gefehlt, hätten wir nicht ein Gebäude betreten. Auch wenn's vielleicht eh abgerissen wird, ein wenig Respekt vor der Sache sollte trotzdem immer da sein.

Ich kenne einige Webseiten oder folge Seiten auf Facebook, die sich mit verlassenen Orten und Urban Exploring (schauen, fotografieren, aber niemals zerstören, take nothing but pictures) befassen und heute waren wir mal selbst in dem Sinne unterwegs. M E G A C O O L!
Danke Maren, für die Idee!

Achso, Bio... Bio war zwar vor Ort, aber im Auto mit einem Rinderohr beschäftigt. Wegen ihrer appen Kralle nahm ich sie dort diesesmal nicht mit hin. Der Zeh schaut im Übrigen gut aus, dank ein paar halben Tagen Betaisodona und Verband und den anderen halben Tagen Luft und Liebe für den Zeh. :)


Und hier habe ich 71 eigene Impressionen vom Klinikum, von fast 400 geschossenen Fotos und ein paar von Maren. :) Viel Spaß. :)

Diasammlung. Kein Urlaub ;)

Cebi fand es super. Der lief überall rum

Nur ein Bruchteil Lektüre.
Bücher... ich komm' gar nicht drüber hinweg
(Bild von Maren)
Gelb will umschulen

Marmelade, in den Schränken noch Müsli, Tee, Cappu...

Cebi sagt: Sekretärin, aufräumen bitte!

:-D

Ein Karton Weihnachten
Gelb hält einen Vortrag

Kreide gefunden.

!!

Mal gucken, was noch geht... 

Oben lag'ne harte Käsestange drauf. :-/

Hunde im Krankenbett


Spiegel gab's auch einige

Wenn man die hat, kann man auch ein Klinikum
aufmachen

Schwimmbecken
Am Schimmbecken
Privaträume.

Balkone

Keine Sorge Gelb, Wasser ist abgestellt. ;)

Strom auch ;)

Die vielen Möbel die es da in all den Wohnungen
noch gab... da würden einige Menschen sicher
 noch was mit anfangen können... :(

Gelb blickt vom Dach

Maren und der Stein

Dachstein *gg*

Treppenhaushunde

Da lag ein Rollbrett rum. :D
Ich brauch auch eins. *mihihihi*
(Bild von Maren!)
Na gern ;)

Vor der Onkologie

Vordachstein *gg*

Das G

Ein TV

Monitor

Gelb und das verstörendste Bild

Deswegen

Für leerstehend ist es wirklich sauber dort

Vandalenspuren

So? ;)

Braucht wer?

Schrankhund

Leider ein Einzelstück.

Warten auf mich

Draussen, der Vorgänger des Mobiltelefons. :P



Empfang Hauptgebäude

Master of Desaster

Stuhlkunst.
Zu schade für den Müll, eigentlich.

Ey! Erst ab 8:00! *genervtguck*

Making of...:
(Bild von Maren!)


Ringsum sonst nur Baustelle.

Der Flur war noch harmlos. Da war alles ausgebaut.
Man konnte aber sehen, wo Geräte standen.
Wir ham die Folie gerockt

Draußen Eichhörnchen und wir hier drin. *hmpf*

Warten... auf mich ;)

Bett rein, fertig.

Uhm

Doppel-uhm.

Zombie-Jessi
(Bild von Maren!)
OP-Cebi ;)

Der Stein derweil so: Äh...

Stämmig schaut er aus :D

Endzeitstimmung

Gern. Also:
Dunkel! Kalt! Schmutzig! Kein warmes Wasser! Niemand zum
Beschweren da!!

Desinfektion ist wichtig.

Er ist so geduldig :-D

Dinge abgebaut

Sicherlich die ersten Hundespuren hier in den Gebäuden.

Hat einst wem geholfen

Der Schöne.

Hatte sich nach Drinnen verirrt

Und draußen frühlingt's.