Heldhunde!: Donausafari und ganz große Erleichterung

...also eigentlich hab ich ja täglich viel mehr zu erzählen, wenn ich in Ingolstadt zu Besuch bin, aber die letzten Tage ging mal schief, was schief gehen konnte. Ich muss da ein wenig ausholen.
Am Freitagabend, vorgestern, wollten wir uns noch das große Feuerwerk in der City anschauen, natürlich mit Hunden. Ich war gewarnt, dass das mit Silvester nicht vergleichbar ist und der erste Rumms der dollste ist. So stand ich da mit Cebi und Bio, dachte, Silvester können beide, Cebi kann ich halt so mitnehmen und dann kann ich auf Bio achten. Schlupfsichere Halsketten hatten sie, alles gut. Oder eben auch nicht... weil auf einmal ging alles schnell ging. Der erste Rumms war nicht wild, aber als dann dieses Streufeuerwerk losging... Bio hat sich dann arg verjagt, irgendwie rückwärts die Dogge eingewickelt, linksrum, Cebi wurde hektisch, ich lag plötzlich in der Wiese und trotz dass ich die Leinen mit einem eigentlich sicheren Griff hielt, war Bio weg. Die sah ich die Strasse hoch rennen... weil Cebi uns rückwärts geschoben hatte und auf dem Eros rumtrampelte, geriet der auch irgendwie aus seinem Halsband und war auch weg. Andere Richtung.
Genau das, was man Freitagnacht um 21:30 braucht, wenn's Volksfest eröffnet, in einer Stadt, in der weder ich und noch weniger Bio sich auskennt.
Ich hab jetzt nicht so Lust, alles haarklein aufzuschreiben, weil im Grunde isses auch wurscht... Bio wurde zweimal gesehen, ich fand sie aber nicht.
Gegen 2:20 hat Reiner sie beim Suchen quasi vor sich hergescheucht, weil sie zu ihm nicht hinging (stelle fest, die ganzen Suchmeldungen, in denen der Hund nicht bedrängt oder angesprochen werden soll, das kann tatsächlich der liebe, menschenfreundliche Hund sein, der aber wegen Stress nicht zu wem anders hingeht! Bio liebt nun echt jeden, wird die angesprochen, geht die hin und kriegt sich vor freudig wackeln nicht mehr ein... HIER jetzt nicht, sie lief weg!) und Bio kam zurück zum Auto. Das hatte ich aber zwischenzeitlich von Strassenseite A auf Strassenseite B gestellt, weil wir da das Basislager hatten... so stand Bio also auf der ursprünglichen Seite im Park und es dauerte einen Moment, bis sie mich erkannte oder realisierte, dass ichs bin. Und dann hat sie sich gefreut und ich hab geheult... was hätte alles und so... ihre Füße sind kaputt, hinten mehr als vorn, aber sie ist lustig drauf.
Die Hälfte der Scheiße war also wieder ok, aber wo war Eros?
Alles Gesuche und Anfragen bei Polizei, Taxizentralen blieben erfolglos, bis zum Morgen um 10:00 war jemand vor Ort, falls auch er zurück zum Auto kommt.
Am Samstag wurde ein Hund gesichtet, an irgendeiner Bundesstraße. Das war er nicht. Erst am heutigen Nachmittag wurd er gefunden, an einem Bootshaus an der Donau lag er und war platt, mit kaputten Füßen, hungrig und müde.
Alte scheiße, man kann sich nicht vorstellen, wie erleichtert ich war... irgendwie fühlte ich mich halt schon Schuld, dass nun außer meinem Eigenen noch ein weiterer Hund abhanden kam. Hab das Feuerwerk unterschätzt, hab Bio überschätzt, vielleicht war ich zu selbstsicher, ach keine Ahnung. Logo, genau sowas hätte auch sonstwie und wegen oder bei wem anders passieren können, aber trotzdem... *seufz* Happy End auf jeden Fall, ein dickes Danke an alle Schutzengel.

Lange Rede, kurzer Sinn, wegen defekten Füßen war Bio heute nicht mit unterwegs. Die lag versorgt und mit Knabberkram und Wasserschüsselchen im Auto im Wald und konnte es sich bequem machen. Die wird auch einige Kilometer gelatscht sein, als sie weg war.
Die anderen hab ich mitgenommen an die Donau, wir sind rund 11 km gelaufen. Die Wildtierdichte ist hier ganz spannend, kaum vom Auto weg, lag eine Schlange in der Sonne und chillte... etliche coole Käfer und diverse andere Insekten und jede Menge Vögel haben wir gesehen. Auch Eisvögel! Dreimal!! Jetzt weiß ich, was die für Geräusche machen! Haarige Wildtiere gab's aber irgendwie nicht... Ah, doch: Einen Biber haben wir auch gesehen, aber der lag da wo er lag, schon länger und dank Gelb weiß ich jetzt, dass der Mageninhalt eines Bibers wie Pansen riecht. Und der Geruch an Händen und Hundeleinen lange hält... *ähem*

Wir kamen auf einen Angler zu, der just etwas an der Schnur hatte... das hab ich mir angeschaut und hab dann die Doofe Frage gestellt, ob das ein Karpfen wär, was er da jetzt hat. Sah halt karpfenförmig aus. Als der nett lächelnd sagte, das sei ein Nerfling (Nervling? Närfling?)sagte ich, ok, kenne ich nicht und ging lieber... ich ging mehrere Minuten davon aus, das sei ein "Nervling" und Anglerjargon für Leute, die dumme Fragen stellen. Das ärgerte mich, ich googelte und stellte fest, ein Nerfling ist eine Orfe. *gg* Da war ich dann beruhigt.
Bis zur Staustufe Vohburg sind wir gelaufen, rüber und auf der anderen Donauseite wieder zurück. Bloss nicht am Biber nochmal vorbei...
Kurz vorm Parkplatz sah ich nochmal einen Eisvogel anfliegen kommen und konnte ein Bild machen, bevor der gleich wieder weg war. Ultrascheu, die blauen Vögel. :)
Und dann kam halt die gute Nachricht und die Erleichterung, dann kann ich jetzt getrost noch ein paar Tage chillen. *puh*