Sonntag, 21. Juli 2013

Schiffbruch!

Nachdem Cebi, Gelb, der Norb und ich heute morgen beim Opa klar Schiff (*kicher*) gemacht haben, hab ich Cebi daheim abgeladen und bin nach Alfeld gefahren.
Unter miesesten Bedingungen habe ich dort am Auto das kleine Schlauchboot aufgepumpt. *schwitz* *ächz* *anstreng*
Runter zur Leine... während ich da noch unbeholfen mit den Paddeln hantierte, hält hinter mir ein Bully. Mit so Kajaks auf'm Dach. Und 'nem Profi drin... der steig aus und guckte, Gelb sagte ihm höflichst Hallo, legte dafür sogar die alte Plastikflasche weg, die sie gerade gefunden hatte. Mir lief der (Angst)schweiß während ich mein Schlauchboot am Plastikbändchen hielt und sagte: "Uh, jetzt kommen die Profis um mich auszulachen..." der Typ war aber lieb und sagte, nönö, mach ma in Ruhe. Ich musste trotzdem kurz sagen, dass ich das gerade zum ersten Mal mache, stieg ein, zog Norbert hinterher und kreiselte mich erstmal vom Ufer weg *lach* kaum außer Sicht haftete ich hartnäckig in der ersten Weide, die ihre Zweige ins Wasser streckte.
Gelb schwamm derweil irgendwo herum, recht schnell, weil die Leine ganz gute Strömung hat. Und überall so kleine Zuläufe, die dann noch so Querströmungen (ich werfe eher nicht mit binnen-schifffahrtlichen Fachbegriffen um mich, das sind Eingenkreationen *krkrkr*) verursachen... *tock* nächste Weide im Gesicht.
Erste Herausforderung: Angler im flachen Wasser. Gelb, komm her, den geh...äh, schwimmste nicht begrüßen. Während der Fahrt, im tiefen Wasser, hab ich Gelb ins Boot gewuppt, sie hat mitgeholfen und lag dann auf meinen Beinen.
Der Angler freute sich, wir kreiselten so vorbei.

Ahoihoi!

Und ich so: Yeah!

Strohhalmzungen-Norbert.

Kaum dass ich das Prinzip des Lenkens und kräftig-ruderns kapiert hatte, plätscherte es laut hinter mir. Ich kreiselte mich herum um zu gucken, da kommt doch der Kajak-Typ angerast. Der ist wirklich gerast und ich sah zu, dass ich mich mal zur Seite kreiselte. Hochprofessionell... -sah das nicht aus. Mr. Kajak fand aber, wir sähen gemütlich aus und wünschte noch viel Spaß. Dadurch sehr erfreut kreiselte ich unkonzentriert herum und schon umarmte mich die nächste Weide... wie in einem Jump-and-Run-Spiel tauchten plötzlich auch so Baumstümpfe im Wasser auf  und ich dachte mir, da pockste jetzt mal nicht gegen! Hat geklappt, mit Üben kriegt man auch lenken und rudern vernünftig hin!

Dann sah ich eine Art Ufer und steuerte das an, zwar nicht, ohne vorher noch so 2 oder 3 mal um mich selbst zu kreiseln, aber am Ende hab ichs getroffen. Beim rauspellen aus dem Boot stellte ich fest: Lehmboden. Glitschig, weich, saugend. Nö, da will ich nicht bleiben, wir fahren noch'n Stück. Norb ins Boot, ich ins Boot, Gelb ins Boot... *pfffffffffffffft* JETZT ist sie blöd mit einer Kralle hängen geblieben, hat einen Riss in die Seite gemacht und lautstark entwich die mühsam reingepumpte Luft.
Hunde zuerst, dann ich, aber das Ding ging schon unter, weil mein zarter 20kg-Körper eben nicht selbstständig schwimmfähig ist. Rauspellen war wirklich nicht mehr komfortabel, das Boot wickelte sich um mich... und dann dieser Lehmboden, in dem mein rechtes Bein bis zum Knie steckt!
Ich will nicht ungesehen an einem unerreichbaren Ufer der Leine sterben!!! Mit letzter Kraft griff ich in Grasbüschel an der Steilwand und zog mit mühevoll an den Rand. Das linke Bein trotzdem auch bis fast ans Knie ganz lehmig. Ich drehte mich um und schaute traurig auf die Überreste meines Bootes. Wie schön gelb die Paddel trotz allem noch leuchteten... als wäre nichts geschehen... das Boot kann da nicht bleiben, beschloss ich und beförderte es mithilfe der Paddel an den Rand der steilen Wand.
Ich fühlte mich wie Indiana Jones ohne Peitsche, als ich mich, dreckig, nass und lehmig wieder an Grasbüscheln nach oben zog um dem Ufertod zu entrinnen. Und um festzustellen, dass wir auf einer netten Heuwiese standen. Gelb kam allein rauf, sportlich wie sie ist, Norbert fiel zweimal ins Wasser und fand dann einen eigenen Weg über eine Weide nach oben. Ich liebe meine Survival-Hunde!! (Ich wäre da nämlich NICHT nochmal runtergeklettert!!)
Pause.

Dem Tode entronnen

Die Sonne brennt.

Durch völlig ausgedörrte Felder, bei gefühlten 52C° ohne Wind gingen wir drei los, weg vom Wasser, weg vom Todesplatz. Den Rest Boot zog ich mühevoll hinterher, bis ich eine Stelle an der einsamen Landstrasse fand, wo ich ihn liegen lassen konnte um ihn später abzuholen.
Der Lehm bröckelte von meinen Beinen, jeder Schritt fiel schwer, die Sonne brannte auf meinem braunen Shirt. Bis ich's auszog und in Badesachen weiterlief... das war sommerlich und frisch, nur einmal durch Wettensen und schon kam unser Auto in Sicht. Entriegeln, Norb nach hinten, Gelb vorn... Stop. Die Seitenscheibe auf der Fahrerseite war voller Bremsen, Fliegen, eine Hornisse und viele Käfer. *OMG* Wie geht das denn... achso, Beifahrerseitenscheibe offen gelassen. Insekten raus, wir rein, Boot holen, ab nach Hause. Duschen. Sitzen. Chillen.
Alles verdorrt

Ich habe einen Hellboy-Arm in Hautfarbe. ^^

La-la-la-Landstrassenblues


War das cool!! Will ich wieder!! :)
Bis kurz hinter km3 waren wir auf'm Wasser, danach
ging's zu Fuß weiter.


2 Kommentare:

  1. So nun hab ich das mal in ruhe durchgelesen. So viel Text ist man ja von dir gar nicht gewöhnt. Bin froh, dass ihr noch lebt, weder ertrunken seid, noch nen Sonnenstich bekommen habt. Obwohl.... letzteres.... Aber eigentlich bist du wie immer... *kicher*

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  2. Oops, den hatte ich ja noch gar nicht gesehen! :)
    Was du alles mit denen machst. ich tät mich, wie BamBam nur mit den Füßen trauen und im Boot schon gar nicht. Bin kein guter Schwimmer. Darum hab ich vielleicht auch immer Angst um BamBam, sobald das Wasser Strömung hat.

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